14.12.2016  •  Pressemitteilung

Gast beim Adel: Deutschlands schönste Schlossrestaurants

Frisch aus der Druckerei macht ein reprästentativer Bildband Lust auf kulinarische Erlebnisse im Fürsten-Look - Auch das Hotel Jagdschloss Kranichstein ist dabei.

Darmstadt, 14. Dezember. Ganz schön viel Arbeit muss es gewesen sein, die Entwicklungsgeschichten von 50 Schlossrestaurants zusammenzutragen und zu einem Buch zu verarbeiten. Jedenfalls haben die Autoren des repräsentativen Bildbandes „Die schönsten Schlossrestaurants – zu Gast beim deutschen Adel“ ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert. Auf 264 Seiten taucht der Leser ein in die Welt der Fürsten und Könige, liest interessante Beschreibungen und erfreut sich an großformatigen Fotos von schmucken Residenzen, hinter deren Fassaden sich dem Besucher kostbar ausgestattete Prunkräume öffnen. Der geographische Bogen spannt sich vom Schloss Ralswiek auf der Insel Rügen im äußersten Norden der Republik bis zum Schloss zu Hopferau im südlichen Ostallgäu und vom Wasserschloss Borbeck im gleichnamen Stadtteil von Essen bis zum Schloss Pillnitz an der Elbe, das dem sächsischen Königshaus als Sommerresidenz diente. Als Appetitanreger wurden Rezepte aus der Schlossküche eingeklinkt.

Bei ihren Recherchen sind die beiden Kunsthistoriker Dorothée Baganz und Michael Imhof auch auf das Hotel Jagdschloss Kranichstein im Norden Darmstadts gestoßen. Ab Seite 104 kann man die Geschichte des Renaissanceschlosses nachlesen und sich auf vier Seiten am verträumten Ambiente erfreuen. Eine stimmungsvolle Luftaufnahme zeigt die dreiflügelige Anlage aus dem 16. Jahrhundert, die später dem barocken Zeitgschmack angepasst wurde, umgeben von Bäumen, Büschen, Rasenflächen und einem kleinen Teich, der einst die höfische Gesellschaft mit frischem Fisch versorgte.

Landgraf Georg I. gab den Bau des Schlosses in Auftrag, um dort fern von seinen Regierungsgeschäften der Jagd nachzugehen. Später wurden Schneisen in den dichten Wald geschlagen – vom runden Turmbau des Schlosses sind sie noch heute gut zu erkennen. Seine jagdliche Blütezeit erlebte das Schloss unter den Landgrafen Ernst Ludwig und Ludwig VIII., Vater und Sohn, die dort im 17. und 18. Jahrhundert oppulente Jagdfeste ausrichteten. Der Darmstädter Hofmaler Georg Adam Eger hat die damals üblichen Parfocejagden, bei denen Hunde das Wild aufspüren, verfolgen und schließlich für die Jäger stellen, in Gemälden festgehalten – 40 Motive hängen an den Wänden des Jagdmuseums im Mittelbau des Schlosses. Großherzog Ernst-Ludwig, der letzte regierende Vertreter des Hauses Hessen-Darmstadt, trug hier seine Jagdschätze aus mehreren Häusern kurz vor dem Ende des ersten Weltkrieges zusammen. Die sehenswerte Sammlung dokumentiert die Geschichte der Jagd von den Anfängen bis zur Barockzeit und hat in Deutschland Seltenheitswert.

Das im Buch vorgestellte Schlossrestaurant ist stilvoll im seitlich am Hauptgebäude angedockten „Kavaliersbau“ untergebracht. Zu höfischen Zeiten diente der Bau als Schlossküche, und so schließt sich der kulinarische Kreislauf. Im „Kavaliersbau“ hat Küchenchef Michael Alberti das Sagen, ein Schwabe mit italienischen Urahnen, der eigener Aussage zufolge „traditionelle Gerichte modern interpretiert“. Weil sich das Schlossrestaurant mit seiner großen Sommerterrasse und dem angegliederten Bistro sowohl als Location für hochklassige Events und romantische Hochzeiten wie auch als Einkehr für Ausflügler anbietet, sind auf Albertis Speisekarten Fine-dining-Menüs ebenso zu finden wie eine kräftige grüne Soße aus der bürgerlichen Küche. 75 Plätze besitzt das stilvoll im Jagddekor gehaltene Restaurant, 65 kommen auf der Sommerterrasse hinzu, für 80 Personen kann im Bistro und in der sich anschließenden „Diana-Bar“ serviert werden. Bei Veranstaltungen in den historischen Schlossräumen erfreuen Michael Alberti und seine Crew mehrere hundert Personen mit kulinarischen Spezialitäten.

An einigen Terminen im Jahr bietet das Haus kulinarische Events zu bestimmten Themen an, Trüffel etwa im Winter, oder Toskana im Sommer. Ein Renner ist das sonntägliche Lunchbuffet, für das man frühzeitig einen Tisch reservieren sollte. Zu Suppen, Salaten, Fisch, Fleisch, Käse und süßen Desserts vom Büffet erklingt dezente Pianomusik.

Was bringt 2017? Dieser Tage entscheidet es sich, wenn Küchenchef Alberti und Hoteldirektor Stefan Stahl den kulinarischen Kalender für das kommende Jahr vorbereiten.

Dorothée Baganz/Michael Imhof: „Die schönsten Schlossrestaurants – Zu Gast beim deutschen Adel“, Michael Imhof Verlag, 264 Seiten, 29,95 Euro.